Artikel: Chiko[ Film ]
22.04.2008  |   Klicks: 3488   |   Kommentare: 16   |   Autor: Kawakazee
Chiko
Ist das Leben in Hamburg wirklich so hart? Mit seinem Debüt beschreibt Özgür Yilidirim den Weg des Türken Iza aka „Chiko“, der mit Drogendealen groß werden will. Eine Geschichte über die Straßen in Hamburgs Drogenszene, Stolz, Loyalität und Kriminalität. Ein deutscher Gangsterfilm, der authentisch rüber kommen kann, wenn man sich auf ihn einlässt.
Hamburg in der Nacht. Breite Hosen, Kapuze und verkehrt getragene Kappe. So geht eine Gestalt im Licht von Straßenlaternen mit unbestimmtem Ziel. Ein Auto holt langsam auf und die drei Insassen fragen nach dem Namen des Fußgängers, gefolgt von der Frage, ob er den Gras hätte. Der Fußgänger lehnt sich ins offene Fenster des Vehikels um sein Geheimnis preiszugeben- ein Fehler!
In Sekundenschnelle packt Chiko (Denis Moschitto), einer der Insassen, den Jungen und schleift ihn über die Straße. Warum? Er will den Namen des Dealers wissen, von dem das Gras kommt. Verängstigt und verprügelt lassen die drei Freunde den Jungen auf der Straße liegen. Sie haben die benötigte Information.
Am Tag darauf erscheinen sie beim genannten Dealer und machen ihm zunächst auf sanfte Weise klar, dass sie seinen Bereich übernehmen. Jedoch tickt Tibet (Volkan Özcan) aus und verwüstet die Wohnung des Dealers. Hiermit ebnet er Chiko den Weg zu „Brownie“ (Moritz Bleibtreu), dem Kopf der Drogenszene.
Überzeugt von der Härte des Jungdealers stellt Brownie diesen ein. Bedingung: Er soll Unmengen von Gras aus einer Wohnung verkaufen. Chiko holt daraufhin Tibet mit ins Boot. Das Geschäft läuft gut. Bis Tibet Drogen abweigt und eigenständig verkauft um seiner Nierenkranken Mutter eine Operation zu ermöglichen. Jedoch kommt es, wie es kommen muss: Tibet fliegt auf! Nach einer „Erziehungsmaßnahme“ von Brownie steht nur noch Chiko in seinem Dienste.
Nun steht Chiko zwischen zwei Stühlen: Der von Rachegedanken getriebene Tibet und Brownie, der Mann, der ihm ein Leben nach seinen Wünschen ermöglicht.
Die Kluft zwischen Tibet und Chiko wird immer größer: Der eine zurück in seinem Hochhaus, während der andere eine Steilkarriere als Drogendealer hinlegt.
Chiko ist nun hin und her gerissen und versucht die beiden Welten unter einen Hut zu bringen. Doch die Veränderungen sind zu groß.

Chiko ist in Film, der sich durch seine Authentizität profiliert. Die Bilder, die Kulissen und der gesprochene Slang lassen den Film realistisch erscheinen. Jedoch sollte man sich darauf einlassen können. Özgür Yilidirim erschuf eine Geschichte, wie sie im wahren Leben passieren könnte. Gleichzeitig könnte das recht negative Bild, das von Türken klischeehaft gegeben wird, weitere Vorurteile schüren.
Alles in allem ein Film, der sowohl von der Thematik als auch von der Akzeptanz der Zuschauer her sehr polarisieren kann.
Wer auf amerikanische Ghettofilme steht, sollte sich als Alternative „Chiko“ ansehen. Er kann durchaus mithalten. Komödienfans werden hier keinen Spaß haben.
Ein sozialkritisches Drama, gepaart mit einer recht guten Story. Gewöhnungsbedürftig, aber gut!

Anspruch ****
Humor *
Unterhaltung ***
 
Bewertung [1-5]: 5.0 Punkte [1 Stimmen]  
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16 Kommentare zu diesem Artikel
22.04.08, 23:24 Uhr #1 von Danielh
... und ich dachte erst, es sei ein Artikel über unseren Chico aka Daniel
22.04.08, 23:25 Uhr #2 von squ4ll
hab ich auch gedacht
22.04.08, 23:25 Uhr #3 von schlabbadabb
ich auch
22.04.08, 23:27 Uhr #4 von nada
ich auch
22.04.08, 23:29 Uhr #5 von pdmax
gibts da ähnlichkeiten?
22.04.08, 23:46 Uhr #6 von TimStone
ich auch
23.04.08, 08:59 Uhr #7 von Kawakazee
Ähnlichkeiten sind nicht auszuschließen!
23.04.08, 12:53 Uhr #8 von Mr_Pink
Ihr Banausen.

Wer geht mit mir in den Film? Lady Bitch Ray spielt auch mit.

Die Soundtrack Credits gehen auf Shukos Kappe.
23.04.08, 12:55 Uhr #9 von Orkinho
@Pink: wäre am Start
23.04.08, 14:11 Uhr #10 von Semper_Fidelis
Hm der Trailer ist schon mal hammer -.- ich will da rein
23.04.08, 16:42 Uhr #11 von nada
ich geh auch mit

hab letztens auch was im tv drüber gesehen. waren alle begeistert von
23.04.08, 17:14 Uhr #12 von Mr_Pink
Sehr schön, lass uns doch nächste Woche alle zusammen gehen.
23.04.08, 17:15 Uhr #13 von emax
jup icke och...
23.04.08, 19:52 Uhr #14 von Mr_Pink
Is euch 23 Uhr zu spät?

Nächste Woche, Kino Dienstag, 23 Uhr, Eintritt 4,70 glaub ich.
24.04.08, 21:17 Uhr #15 von nada
28.04.08, 14:47 Uhr #16 von Boomstick
Der Film ist ganz unterhaltsam - aber auch sehr durchschaubar und wer das Genre mag, erkennt sehr schnell viele Anleihen aus anderen Filmen:

Tibet schneidet sich vor seinem Racheakt die Haare: Taxidriver
Liebe zu einer Prostituierten: Taxidriver
Aufstieg und Fall eines Koksdealers: Scarface
Leben auf Hamburgs Straßen + Freundschaft und ihre Probleme: Kurz und Schmerzlos
Türkische Gangster/Dealer in Deutschland: Kanakattak

Ansonsten noch ein paar Anleihen aus Knallhart, Wut, GoodFellas, La Haine etc.
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