Für die Eröffnung des Abends waren die Jungs aus der Fächerstadt von The Drift zuständig. Auch wenn die Bühnenpräsenz zunächst etwas starr wirkte, steigerte sich die Band während ihres halbstündigen Auftritts von Song zu Song zusehends. Auch die Lieder wurden immer anspruchsvoller. Anfangs hoben sie sich kaum von Bands wie beispielsweise Revolverheld ab, mit zunehmender Spielzeit kamen jedoch ein immer energischer werdender Gesang und beim letzten Song sogar Reggae-Einflüsse hinzu. Besonders gelungen waren die mehrstimmig gesungenen Parts, die der Drummer vom Klangbild her wunderbar ergänzte.
Das absolute Kontrastprogramm zu The Drift waren die Südbadener von Final Kings. Diese ließen es nämlich nach einem Instrumentalstück als Intro auf der Bühne vom ersten bis zum letzten Song mächtig krachen. Als einzige Band setzten die Freiburger zwei E-Gitarren ein, die von Zwillingsbrüdern gespielt wurden und den Sound sehr viel fetter klingen ließen. Die Jungs waren an diesem Abend die mit Abstand härteste Band. Das lag zum einen an den wirklich gelungenen Riffs und zum anderen am Gesang, der oft durch Grunts ergänzt wurde. Die Band überzeugte auf der ganzen Linie. Die Stücke gingen verhältnismäßig lang, ohne langweilig zu werden und boten jede Menge Potential, um am nächsten Tag mit Nackenschmerzen aufzuwachen. Besonders positiv aufgefallen ist der Sänger, der sich auf der Bühne völlig verausgabte und bei einer vollen Halle das Publikum sicherlich mitgezogen hätte.
Als letztes war es dann an SOMA, die Stimmung der Leute etwas aufzulockern. Immerhin schafften sie es, die Zuschauer näher an die Bühne zu bringen, ließen sich von der geringen Anzahl ebenfalls nicht beeindrucken und konnten ihre Qualität, die schon auf dem Album zu hören war, auf der Bühne erneut zeigen. Man merkte, dass die Band eingespielt ist und so lieferten sie einen einwandfreien Auftritt ab. Teilweise wurden sogar Stücke der neuen Platte gespielt, die gerade aufgenommen wird und somit auch den mitgereisten Fans unbekannt war. Der Sänger suchte während des ganzen Auftritts den Kontakt zum Publikum, auch wenn er etwas schnell redete und die Ansagen mit Sicherheit nicht von jedem verstanden wurden. Toll war, dass man teilweise auf Drums und Bass verzichtete und hier nur mit Akustik Gitarre und Gesang das eigene Können unter Beweis stellte. Der Gesang stellte einen tollen Kontrast zu den vorherigen Bands dar, denn er war zwar etwas höher, von der Stimme her jedoch rauchiger und verlieh daher dem Ganzen einen speziellen Charakter.
Es war sehr schade, dass das Rude 7 an diesem Abend so leer geblieben ist und daher keine rechte Stimmung aufkommen wollte. Bei vollem Haus wäre der Abend sicherlich ein tolles Erlebnis gewesen, denn es war weder an den Künstlern noch an der Location wirklich was auszusetzen. Die Getränkepreise waren niedrig, es wurde sogar etwas zu essen angeboten und in der Halle hätte zwischen Musiker und Publikum eine geniale Atmosphäre entstehen können. Solche regional besetzte Konzerte sollten unbedingt besser besucht werden, denn die Leistung, die von den Bands hier gezeigt wurde, war definitiv beeindruckend!