Alex (Sam Claflin) und Rosie (Lily Collins) sind seit ihrem 5. Lebensjahr beste Freunde – ein Paar können sie ja niemals werden, oder doch? Der Moment, der diese Beziehung hätte für immer verändern können, endet an Rosies 18. Geburtstag mit einem Blackout: An einen Kuss kann sich die verkaterte Rosie am nächsten Morgen nicht mehr einnern und Alex hat nicht den Mumm das Thema anzusprechen.
Diese eine erste verpasste Chance ist der Anfang einer Reihe von Missverständnissen und unglücklichen Wendungen, die dem Paar im Wege stehen. Irgendwann sendet das Schicksal sie in unterschiedliche Richtungen – doch ihre Freundschaft wird über Jahre durch etliche Briefe, SMS, Chats & Co begleitet…
Analyse - Kritik
Darauf dürften viele Fans der Bestseller-Autorin Cecil Ahern jahrelang gewartet haben: Mit „Love, Rosie – Für immer vielleicht“ gibt es jetzt die zweite Buchverfilmung, nachdem auch schon „P.S. – Ich liebe dich“ vor sieben Jahren ein großer Kinoerfolg (ca. 120 Millionen Euro eingespielt) war.
Der deutsche Regisseur Christian Ditter (“Französisch für Anfänger”), der sich das erste Mal an ein internationales Projekt wagte, hat sich mit dieser Adaption einer ganz besonderen Aufgabe angenommen: Die Originalvorlage von Ahern, die im Jahr 2004 erschien, besteht nämlich nur aus Briefen, E-Mails oder SMS und erstreckt sich über eine erzählte Zeit von knapp 50 Jahren. Daher darf man keinesfalls Film mit dem Buch gleichstellen. Beide stehen für sich.
Das entscheidende des Filmes: Wenn der Ausgang einer Geschichte von vornherein feststeht, dann ist der Weg zum glücklichen Ende das Ziel. Und es geht hier nicht darum, ob die Protagonisten sich kriegen, sondern darum, was alles passieren muss, bis endlich der Liebesgroschen fällt.
Insgesamt zwölf Jahre begleitet "Love, Rosie - Für immer vielleicht" das romantisches Märchen über zwei beste Freunde, die bis zur Erfüllung ihrer großen Liebe einen langjährigen Hindernislauf mit anderen Partnern meistern müssen. Dabei wird versucht zwei wichtige Fragen beantworten: Können Männer und Frauen überhaupt beste Freunde sein? Und gibt es wirklich nur eine Chance für die große Liebe?
Das Genre der „Liebeskomödie“ ist verdient, weil die einzelnen romantischen Szenen von leichtem Humor durchzogen sind (– in vielen Momenten erkennt sich der ein oder andere vielleicht selbst.) Wenn zum Beispiel der Mann binnen von wenigen Sekunden zum Liebeshöhepunkt kommt, ein männlicher Arzt in der Notaufnahme einen fragt, in welcher Körperöffnung er nach dem verlorenem Kondom suchen soll, oder wenn später im Bett mit Handschellen hantiert wird.
Die Besetzung der Hauptrollen ist durchaus gelungen. Lily Collins („Chroniken der Unterwelt“, „Spieglein, Spieglein“) verkörpert mit ihrem Porträt der eigenwilligen, widersprüchlichen, abgebrühten und doch bezaubernden Rosie gut den weiblichen Part. Mit dem charmanten Sam Claflin („Tribute von Panem“, „Fluch der Karibik 4“) bildet die Tochter von Phil Collins ein glaubhaftes (Freundes-/ Liebes-)Paar. Beide spielen die Entwicklung eines Menschen durch die unterschiedlichen Lebensphasen sehr überzeugend.
Fazit
„Love, Rosie“ ist mehr als nur eine Schnulze. Denn neben der Liebesbeziehung werden auch ernste Themen wie zerstörte Träume, ungewollte Schwangerschaften und ihre Folgen, schwierige Erziehung eines Kindes und Untreue angeschnitten. Mehr schafft man ja auch nicht in 103 Minuten.
Die „Hauptaussage“ von „Love, Rosie“ – dem Treffen vieler falscher Entscheidungen im Leben – ist bestens gelungen. Dabei macht eine locker-leichte und bei allen Dramen stets humorvolle Erzählweise den Film liebenswert und kurzweilig.
Die Autorin Cecil Ahern hat übrigens inzwischen neun Romane veröffentlicht – und insgesamt mehr als 16 Millionen Exemplare weltweit verkauft. Man kann also nur hoffen und warten, dass weitere „Schnulzen“ ihren Weg auf die Kinoleinwand sich bahnen.