Juchhuuu, es geht wieder los. Ein Jahr hatte man gewartet, nur um dann wieder ein Jahr warten zu müssen.
Wie viele war ich schon ganz gespannt auf das neue Kinoerlebnis, das dieses Mal auch den Drachen Smaug zeigen sollte. Bevor der Kinospaß aber beginnen konntte, musste ich lange auf einigermaßen gescheite Plätze warten, denn der zweite Teil war ca. zwei Woochen vor Kinostart ausverkauft...
Die Story
Es ist nun schon einen ordentlichen Fußmarsch her, dass der doch eher gemütliche Bilbo Beutlin (Martin Freeman) seine warme, ungefährliche Hütte verlassen hat und sich zusammen mit den Zwergen und dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen) in das große Abenteuer begab, um ihnen als Dieb behilflich zu sein.
Diese wollen den Schatz der Zwerge zurückerlangen, den der Drache Smaug eins raubte und nun bewacht.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter, düsterer Weg und die Gefährten müssen die ein oder andere Hürde überwinden, sich durch dunkle Wälder schlagen und mit Waldelben (unter anderem mit Rückkehr von Orlando Bloom), die ein großes Misstrauen gegen Zwerge hegen, herumplagen.
Die Analyse
Wo ist der Hobbit "Kinderfilm" geblieben? Im Gegensatz zum ersten Teil hat der zweite eine komplette Wandlung durchgemacht. Merkte man beim ersten noch den Kinderbuch Charakter, war nun die ein oder andere Szene zwar immer noch übertrieben, kamen diese Übertreibung doch nun sehr viel seltener vor. Auch wenn man bei einem solchen Film nicht wirklich sagen kann "Wie realistisch ist das denn?". Die ganz übertriebenen "unrealistischen" Stellen waren doch eher nur noch in Kampfmomenten zu finden und die ganzen "Slapstick" des ersten Teils kaum noch vorhanden.
Der zweite Teil des Hobbits ist im Gegensatz zum ersten nun doch eher für das ältere Publikum bestimmt und ist düsterer, gewalttätiger, actionreicher. Fast schon "Herr der Ringe" Charakter.
Es ist ja allgemein bekannt, dass bei einer Synchronisation viel verloren geht, ich hätte allerdings nie damit gerechnet, dass sich die Stimme des Smaug derart unterscheidet.
Dies war der für mich größte Minuspunkt der deutschen Synchonisation. Während im Original Benedict Cumberbatch dem Smaug seine tiefe, grollende Stimme verleiht klingt die deutsche Vertonung doch eher 0-8-15 und nicht die eines mächtigen, gefährlichen Drachens gleich.
Zur Technik lässt sich nicht viel Neues sagen. Ich schwöre natürlich weiterhin auf HFR 3D und möchte hiermit noch einmal darauf hinweisen, dass man dies bei der Buchung beachten sollte. 3D und HFR 3D sind nicht das gleiche, wie einige meines Bekanntenkreises nach dem ersten Teil irrtümlich dachten.
Wieder in der ersten Szene, eine lange Gasse, überzeugt mich das HFR sofort und ich bin wieder mehr als sprachlos. Wie realistisch das doch wirkt und wie sehr das Auge getäuscht wird!
Allerdings brauchte ich in manchen Szenen diesmal länger um in den 3D Modus wechseln zu können, schnelle Kameraschwenks wurden anfangs noch etwas verzerrt wahrgenommen.
Dies erkläre ich mir allerdings eher mit der doch etwas doofen Sitzauswahl, die man nicht mehr frei wählen konnte. Als kleiner Tipp: Mitte - Mitte ist im Kino von allen Seiten her das beste 3D Erlebnis.
Ein Kritikpunkt zur Triologie kam seitens meines Freundes, welchem ich ebenfalls zustimmen muss: "Mensch, dieser Peter Jackson hat das eigentlich richtig clever gemacht. Packt eine Geschichte in drei Teile und macht dreimal maßig Geld damit. Eigentlich passiert doch nichts als dass die wandern, wandern und wandern. Und das in drei Teilen. Nicht schlecht!"
Wichtig finde ich diesen Aspekt durchaus, bedenkt man doch, dass "Der kleine Hobbit" ursprünglich aus einem Buchband entsprang und in drei Filmen umgesetzt wird und "Herr der Ringe" aus drei Büchern und auch in drei Filmen umgesetzt wurde. Liegt dahinter wirklich die Erzählstruktur oder die Dollarzeichen in den Augen Jacksons? Wäre es an manchen Stellen eine Straffung nicht sinnvoller gewesen?
Obgleich der Hobbt sich doch wirklich in die Länge zieht wird er glücklicherweise nicht langweilig. Viele Charaktere werden vorgestellt, viele Handlungen müssen eingeführt werden. Der Hobbit hat gar keine Zeit langweilig zu werden. Und dennoch: am Ende ist das Böse noch lange nicht besiegt. Der ganze Film scheint erst im nächsten Teil richtig anzufangen. Und das macht es dann doch wieder zu einem sich lang ziehendem Kaugummi der Warterei. Aber sehen wir es doch so: Sicherlich hätte man die Handlung auch pressen können, aber wo bliebe dann die ganze Vorfreude?
Das Fazit
"Der Hobbit - Smaugs Einöde" ist um einiges "erwachsenenfreundlicher" als der erste Teil und überzeugt mit noch rasanteren, actionreicheren Szenen und Specialeffects. Das HFR 3D Kino ist einfach immer wieder ein Erlebnis und lässt mich ganz aufgeregt die Kinozukunft in diesem Bereich herbeisehnen. Super Unterhaltung, super Film, auch wenn er meiner Meinung nach - außer technisch gesehen - nicht an "Herr der Ringe" rankommen wird. Aber so richtig vergleichen kann man diese zwei Buchreihen" ohnehin nicht, weswegen man sich völlig vorurteilsfrei auf ein aufregendes Kinovergnügen einlassen sollte.
Wer den ersten sich erst jetzt als DVD gönnen möchte, findet hier die komplette Kritik zum ersten Teil des Hobbits
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