Artikel: The Great Gatsby[ Film ]
16.05.2013  |   Klicks: 5793   |   Kommentare: 2   |   Autor: Uzi
The Great Gatsby
"Ich mag große Partys. Die sind so intim..."
Der wenig erfolgreiche Autor Nick Carraway (Tobey Maguire) verlässt den Mittleren Westen und kommt im Frühjahr 1922 nach New York City, um auch wie alle anderen an der Börse zu arbeiten. Zu dieser Zeit herrscht in der Stadt eine flatterhaftlockere Moral, eine explodierende Börse, alles ist voll mit glitzerndem Jazz und Schwarzhändlern in schicken Anzügen. Nick möchte sich seinen eigenen amerikanischen Traum verwirklichen und bewohnt daher ein kleines Gartenhäuschen inmitten der prächtigen Villen auf Long Island, um zumindest schon mal dabei zu sein.
Auf der anderen Seite der Bucht wohnt seine Cousine Daisy (Carey Mulligan) mit ihrem blaublütigen und untreuen Ehemann Tom Buchanan (Joel Edgerton).
Mittendrin statt nur dabei ist Nick dann endlich als er eine Party von dem mysteriösem Millionärs Nachbar Jay Gatsby (Leonardo DiCaprio) besucht. Hier wird ‚exzessives‘ Feiern groß geschrieben.

Langsam wird Nick dann auch in die einnehmende Welt der Superreichen mit all ihren Illusionen, Hoffnungen und Täuschungen hineingezogen. Als Zeuge dieser Welt, die ihm so fremd ist und der Welt, die er selbst bewohnt, verfasst er eine Geschichte über unmögliche Liebe, unbestechliche Träume und eine hochgradige Tragödie...


"Der große Gatsby" ist die fünfte Verfilmung des Romans von F. Scott Fitzgerald von 1925, diesmal widmet sich Regisseur Baz Luhrman der Adaption und tritt damit in die Fußstapfen von Jack Clayton, Alexander Herbert Reginald & Co. Knapp vierzig Jahre nachdem Film mit Robert Redford als der neureiche Gesellschaftslöwe Gatsby, ist diese Verfilmung mit DiCaprio definitiv verdammt bunt, wild und schräg.

Ich war am Ende des 142 minütigen Films im positiven Sinne platt von den vielen Eindrücken. Ausstattung und Kostüme (für die Luhrmanns Frau Catherine Martin verantwortlich war und bereits Oscars für die Ausstattung und Kostüme in „Moulin Rouge“ eingeheimst hatte), sind überwältigend bizarr: u.a. der funkelnde Kronleuchter von der Größe einer Hundehütte im Gatsbys Schloss, glänzender Konfetti, der aus Magnumflaschen Champagner herausgeschüttelt wird (was in 3D einen hübschen Effekt erzeugt), unverschämter Kopfschmuck, Bast- und Metallschnürenröckchen der Tänzerinnen etc., aber auch die entfesselten Bilder (Kamera: Simon Duggan), auf den überbevölkerten Partys (die für die Golfspielerin Jordan so intim sind), oder die wilden Autofahrten durch New York lassen den Zuschauer gespannt in den Kinositzen sitzen...

Doch eine Nacht drüber geschlafen, betrachte ich den Film nun etwas kritischer, da ich sowohl das Buch gelesen als auch den Film mit Redford vor paar Jahren gesehen hatte. Die Oberfläche dieser Luhrmann Adaption lenkte mir persönlich zu viel von der eigentlichen Geschichte ab. Es fehlte etwas an Tiefe und Emotion. Allerdings ist daran der gute Leo nicht schuld, denn er strahlte, versprühte Leidenschaft und wirkte selbst im rosa Anzug leicht kriminell - dem Buchcharakter entsprechend. Auch Frau Mulligan verkörperte die so leichtlebige und schöne Daisy wunderbar.
Meinerseits fehlten einfach für den perfekten Film wichtige Stellen wie die Liaison zwischen Nick und der als attraktiv geltenden Jordan Baker (Elizabeth Debicki), oder vermehrt die Darstellung der Affäre von Tom mit Myrtle Wilson (Isla Fisher). Stattdessen hätte man die bizzaren Partys kürzen können.

Definitiv eine eins mit Sternchen verdient die Musik zum Film mit Songs von Beyoncé, Lana Del Rey, Will.I.Am, Andre 3000 und vielen anderen, unter Leitung von Jay-Z - sehr modern, doch dem Stil und der Zeit des Films noch entsprechend.

Alles in einem ist der heute anlaufende Film auf jeden Fall eine Empfehlung!!!
 
2 Kommentare zu diesem Artikel
23.05.13, 10:50 Uhr #1 von no_idea
Schon die >5.< Verfilmung. Sollt mir wohl mal das Buch besorgen.
23.05.13, 12:48 Uhr #2 von rene1990
kann ich nicht empfehlen.... am Anfang ok. als sie im new yorker Appartement sind (Ventilatoren überall streit und der eine mach chrush ice) kippt der ganze Film und wird mega lächerlich
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