1939 sang sich Judy Garland durch den "Zauberer von Oz", 2013 erfreut und James Franco quasi in einer Neuauflage ganz ohne Gesang... Quasi sage ich, weil es sich nicht wirklich um eine Neuauflage handelt. Vielmehr wurden Teile der alten Motive, Szenarien und Figuren wieder aufgegriffen und in einen neuen Plot verpackt. Aber von Anfang an:
Oscar Diggs, genannt Oz (James Franco), Lebenskünstler, Jahrmarktszauberer und Frauenheld, zieht mit einem Wanderzirkus durch die Lande und beleibt immer gerade lange genug, um den Frauen die Herzen zu brechen und rechtzeitig wieder zu verschwinden, bevor er mit Konsequenzen rechnen muss. Leider kommt der "starke Mann" dahinter, dass auch seine Tcohter dem Charme des Oz erlegen ist und dem Zauberkünstler bleibt nur die überstürzte Flucht. Mit einem Heißluftballon geht es hinauf in die luftige Höhe und mitten hinein in einen Wirbelsturm. Um sein Leben flehend, gelobt er Besserung, wenn er diesen überleben sollte...
Er überlebt und findet sich nach der Landung fern von Kansas im Wunderlande Oz wieder, das im Kampf gegen die böse Hexe auf seinen Retter wartet. Dieser soll nach einer Prophezeihung "so heißen wie das Land und vom Himmel fallen".
Von der Hexe Theodora (Mila Kunis) gefunden, die in ihm besagten Retter vermutet, was Oz nicht dementiert und stattdessen in alter Tradition die Liste seiner Eroberungen erweitert. Auch der Anblick des Schlosses und des Schatzes, die ihm als Herrscher gehören würden, bewirken verständlicherweise keine Beichte - auch, wenn er dafür die böse Hexe töten muss, wie ihm Theodoras Schwester Evanora (Rachel Weisz) erklärt. Alles soweit kein Problem, doch als Oz auf die böse Hexe Glinda (Michelle Williams) trifft, muss er erkennen, dass nicht alles so einfach und klar ist wie er dachte und wer ist überhaupt tatsächlich die BÖSE?
Schöne 3D-Effekte, eine wunderbare Besetzung, eine unterhaltsame Handlung und originelle Charaktere machen diesen Film zu einem schönen Erlebnis. Keineswegs für Kinder, muss ich an dieser Stelle betonen, weil viele der Witze bei Kindern einfach nicht ankommen würden. Für alle Ü-15 sind sie jedoch super geeignet.
Und wer die oben erwähnten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Original feststellen will, der kann sich dann auch noch den Film von 1939 gönnen. Ich nenne ihn mal "amüsant". 70 Jahre machen sich dann bei den "special effects", der Nachcolorierung und der Besetzung bemerkbar (und ich frage mich immer noch, wo die 1939 so viele Kleinwüchsige aufgetrieben haben, ganz ehrlich).
Und ja, man darf auch nach der Hälfte des Singsangs aufhören... oder eine Flasche Wein aufmachen.
Zum Wohl.