Paul (Matthias Schweighöfer) ist "Schlussmacher". Im Auftrag einer Trennungsagentur zieht er durch die Lande und unterrichtet wildfremden Menschen davon, dass ihr Partner die Beziehung beenden möchte. Laut Paul haben sie damit das große Los gezogen. Endlich wieder frei. Endlich wieder als Neu-Singles sich so richtig austoben. Er selbst tritt der Liebe dementsprechend distanziert gegenüber. Auf die Frage seiner Freundin Nathalie (Catherine de Léan), ob er sie denn liebe, antwortet Paul: Liebe sei "ein so großes Wort" und "was sie hätten, dass sei doch auch schön, das reiche doch".
Der tausendsten Trennung und damit verbundenen Beförderung zum Partner der Firma, kommt der schrullige Toto (Milan Peschel) in die Quere. Mit dem von Paul überbrachten Ende seiner Beziehung, will der sich einfach nicht abfinden. Ratlos wo er sonst hinsoll, steht er mit Topfpflanze vor Pauls Tür und weicht ihm nun nicht mehr von der Seite. Wiederwillig nimmt Paul ihn mit auf Dienstreise quer durch Deutschland...
"Schlussmacher" folgt demselben Pfad wie Matthias Schweighöffers Erstlingswerk als Regisseur, "What a Man" (2011). Situationskomik, witzige Dialoge zwischen dem abgeklärten Paul und naiven, emotionsgeladenen Toto und kleine Weisheiten um die Liebe geben sich die Klinke in die Hand.
Nach gefühlten 25 Rollen als netter und romantischer Kerl von Nebenan, nimmt man Schweighöffer die Rolle des abgeklärten Business Mannes, der Beziehungen zum Scheitern bringt, nicht mehr ganz ab. Und doch ist er natürlich auch in "Schlussmacher" wieder süß wie Zuckerwatte.
Milan Peschel dagegen könnte man ewig zuschauen, wie er sich mit dem Charme eines verlorenen Hundewelpen, von einer unmöglichen Situation in die nächste manövriert. Für Lacher ist mit dieser Kombination in jedem Fall gesorgt. Egal ob die beiden vor verärgerten Russen im Besitz einer Schrottflinte oder liebestollen, korpulenten Frauen fliehen.
Die Story erfindet das Genre Liebeskomödie nicht gerade neu, nach dem gängigen Muster steht am Ende des Films natürlich ein Happy End. Und trotzdem ist es am Ende ein Schweighöffersches Werk wie wir es kennen und mögen: nett, witzig und harmlos, mit Lehren rund um die Irrungen und Wirrungen der Liebe.
--> Seit dem 10. Januar im Kino.
Wir waren auch bei dem Pressegespräch zu "Schlussmacher", als Matthias Schweighöfer zu Gast in Mannheim war:
http://www.schneckenhof.de/ArtikelAnzeige?articlei d=2118