„Die 1.Fete im Semester wird wieder von der Fachschaft Jura organisiert, sodass eine Bomben-Stimmung garantiert ist.
Diesmal haben sich die Juristen etwas ganz Besonderes ausgedacht. Lasst euch überraschen“

Diese Ankündigung war auf dem Flyer der Fachschaft Jura zu lesen und so war die Vorfreude auf die Party zum Semesterstart groß und die Schlange des Vorverkaufs bei strahlendem Sonnenschein lang. Heute allerdings, einen Tag nach der Party, vermittelt mir das leider eine gewisse Ironie und man fragt sich, ob man bestimmte Überraschungen wohl lieber vermeiden sollte…

Der Bericht zur Party fällt insgesamt sehr nüchtern aus.

Der Hauptkritikpunkt ist definitiv der Getränkeverkauf:
Während ich für ein Getränk eine halbe Stunde anstand, hatte ich genug Gelegenheit, mir die Umstände, unter denen ich zu meinem Vodka-Redbull kam, genauer anzuschauen:
Man stand also vor einem Biertisch, hinter dem sich 10 Leute befanden. Zieht man eine Person ab, die die Becher spült, waren es noch 9. Eine Person war nur für das Herausgeben von Kleingeld zuständig. (Warum eigentlich? Mangelndes Vertrauen?) Damit stehen noch 8 Leute zur Verfügung, davon 3, die lediglich hinter der „Bar“ agieren und also nichts verkaufen. Das Problem bestand nicht nur darin, dass vor dem provisorischen sowie riesigen Stand allein in der ersten Reihe ca. 50 mehr oder wenig ungeduldige Studenten entnervt mit leeren Bechern oder Geldscheinen wedelten, sondern auch, dass nach der Bestellung zunächst jedes einzelne Getränk von den Bedienungen gemischt werden musste, wobei zu erwähnen ist, dass pro Alkoholsorte jeweils nur eine einzige Flasche auf dem Tisch stand.
Hatte man dann vor lauter Warten bereits vergessen, dass man sich auf einer Party befindet und sich durch schreien oder ein riesiges Maß an Geduld die Aufmerksamkeit einer der 5 Bedienungen erzwungen, tat man gut daran, sich gleich mehrere Getränke zu bestellen, denn diese waren zwar zum Teil jeweils 50 Cent billiger als gewohnt, jedoch befand sich in ihnen gerade mal die Hälfte an Inhalt. Es soll Leute geben, die trinken sowas in einem Zug…
Ich denke, dass man bei der Festlegung der Preise bedenken sollte, dass man eine Studentenparty veranstaltet und für ein Getränk doch wohl nicht so viel verlangen kann, wie man in einer Bar zahlen würde.

Man kann auch einmal darüber nachdenken, inwiefern es Sinn macht, den gesamten Getränkeverkauf einer FACHSCHAFTSparty von externen Veranstaltern durchführen zu lassen.

Zum Thema DJ: Über Musik kann man streiten, ja, aber Lieder doppelt spielen? Das fällt ganz klar in den Bereich von mangelhaft bis ungenügend.

Natürlich kann man auch trotzdem gestern einen schönen Abend verbracht haben, aber es ist doch schade, dass die Voraussetzungen dafür eine hohe Frustrationsgrenze oder völliges Betrunkensein waren.

Was des Weiteren vermisst wurde, war gekühltes Bier, Wein und Weizen, der nette Crepemann, sowie die Pommesbude und ein wenig Deko. An ausreichend Kleingeld hatte wohl auch niemand gedacht oder sich im Laufe des Abends darum gekümmert.
Interessant war auch der Würstchengrill: Ein Grill für über 2000 Menschen.

Um das ganze aber von beiden Seiten zu beleuchten, muss allerdings noch gesagt werden, dass es 4 Vorverkaufstage gab, am Donnerstag sogar noch 2 Mal zusätzlich einen Kartenverkauf im Schneckenhof.
Der Hof war im Gegensatz zu den letzten Wochen wieder einmal ausverkauft und wahrscheinlich war auch gerade deshalb die Stimmung auf der Party insgesamt sehr gut.

Ganz nett war auch die Idee mit den Kullis, wobei ironischerweise „Fachschaft Jura“ darauf steht. Es wäre schön, wenn sich bezüglich der Organisation und Durchführung der nächsten Juraparty einiges ändern würde, damit man diesen Kulli dann in Zukunft gerne und mit der Erinnerung an eine gelungene Party benutzen kann.

Schließlich sei allen Erstsemestern, die gestern zum ersten Mal auf dem Hof waren, gesagt: Das geht besser.