Jack kennen viele nur unter dem Namen Edward, vor allem seine Kunden. Ob Jack aber nun Edward heißt, oder Edward eigentlich Jack, ist unklar. Denn Jack/Edward (George Clooney) ist Profikiller von Beruf, ein Meister seines Fachs. Doch sein geordnetes Leben gerät in der Einsamkeit Schwedes gehörig aus den Fugen, als er nur knapp einem Mordversuch entgeht, dabei aber seine Freundin verliert.
Auf der Flucht und nach Lösungen suchend versteckt sich Jack in den Bergen Italiens, wo er an einem neuen Auftrag arbeitet, der Produktion einer besonderen Waffe, die er handgefertigt einer geheimnisvollen jungen Frau an die Hand gibt.
Doch auch in der Abgeschiedenheit der italienischen Berge, fernab jeglichen Tourismus scheint Jack nicht allein - kann er seinen Schatten entkommen und sein altes Leben hinter sich lassen?
Mit "The American" kommt eines ganz sicher nicht ins Kino: ein Thriller wie man sie sonst kennt. Vielmehr ist "The American" ein Film der Eindrücke, der Ruhe und vor allem der Langsamkeit. Alles das, was man hinter einer Geschichte wie der des Films vermuten würde, führt einen zwangsläufig in die Irre, denn die klassischen Features des Thrillers fehlen nahezu gänzlich: Action, situationsbedingte Spannung - Fehlanzeige.
"The American" ist ein Film, der sich viel Zeit nimmt, um eigentlich wenig zu erzählen. Der Film widmet sich ausführlich der Zeichnung des Charakters des Profikillers Jack, doch da dies vornehmlich visuell passiert, bleiben Informationen zu Jack, seiner Arbeit oder seinem Umfeld Mangelware. Es ist aber konsequent, dass der Film in seiner Art in einer scheinbar menschenverlassenen Gegend Italiens spielt - denn die verordnete Ruhe des Films passt hervorragend zu den Bildern der schönen, pittoresken Umgebung. Dazu wird Jacks Einsamkeit, aber auch seine Scheu vor Kontakt und Vertrauen stark bebildert.
George Clooney als Jack ist eine natürlich imposante Erscheinung, der der Rolle die für diesen Film dringend benötigte Präsenz verleiht, denn die Ausdrucksstärke des Protagonisten ist auf Grund der extremen Wordknappheit ist von tragender Bedeutung.
Gäbe es eine Liste mit den Filmen mit den kürzesten und wenigsten Dialogen, "The American" wäre vorne dabei - selten kommt den Darstellern mehr als ein Satz am Stück über die Lippen, von flüssigen Dialogen ganz zu schweigen.
Da dieses Setup aber den Fokus so stark auf die Handlung legt, kann "The American" am Ende des Tages nicht überzeugen, denn bei aller Bildgewalt und konsequenten Inszenierung bleibt der Film vieles schuldig. George Clooney allein als Darsteller wird zwar für den ein oder anderen Euro mehr an Umsatz an den Kassen sorgen, aber über die grundsätzlichen Unterhaltungsdefizite des Films kann das alleine nicht hinwegtrösten. Dass der Film langsamer daher kommen würde war klar, aber das Maß sprengt den Rahmen des Erträglichen.
Programmkino ja, Filmkunst vielleicht - Unterhaltung eher nicht.
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