Ich hätte nicht gedacht, dass ich zum Vorleser werde. Das ist mal eine schöne Abwechslung.
Vieles kann man Sasha nachsagen. Einseitigkeit gehört sicherlich nicht dazu.
Musikalisch hat er schon einiges ausprobiert. Sein letztes, im Jahre 2009 erschienenes Album Good news on a bad day zeigt ihn als Sänger und Songwriter und erzählt aus dem Leben des Künstlers.
Zu dem gehört neuerdings auch ein Buch. unverarschbar heißt es und wurde von seinem Freund und Musikerkollegen Martell Beigang verfasst. Dieser war Drummer bei Dick Brave. Während der Tour entstanden die Ideen für den Roman. Sasha erinnert sich: Martell wurde von uns anfangs belächelt, aber wir haben ihn alle tatkräftig beraten.
Mit Erfolg. Martell veröffentlicht seinen ersten Poproman.
Die Hauptperson heißt Ben Schröder. Ein Musiker, der sich nicht verbiegen lassen will. Die Beziehung zu Ende, die Band hat sich aufgelöst. Ja es gab durchaus bessere Zeiten für den Idealisten.
"Mit lakonischem Humor beschreibt Beigang den alltäglichen Wahnsinn des aktuellen Musikgeschäftes und trifft dabei den Nerv einer Zeit, in der ganz Deutschland Superstar werden will..." schreibt Melodie & Rhythmus über das Buch.
Sasha, der abwechselnd mit Martell aus dem Buch liest, hat einige Gemeinsamkeiten mit der Romanfigur. Ich war nicht immer erfolgreich. Es war ein langer, nicht immer einfacher Weg.
Mit einer seiner früheren Bands erfuhr er musikalischen Misserfolg und fiel, nach eigener Aussage, in ein tiefes Loch. Aus lauter Verzweiflung schrieb er sich an der Uni Bochum für Germanistik und Sport ein. Das war es dann aber auch mit der Hochschulkarriere. Ein Glück. Sonst wäre der Welt einiges an musikalischem Talent entgangen.
Heute ist der gebürtige Soester mehr als erfolgreich und über damals kann er nur lachen. Zu der Zeit konnte ich mir den Misserfolg nicht erklären. Aber heute weiß ich, wir waren einfach schlecht.
Schlecht wird die Lesereise unverarschbar sicherlich nicht. Auch wenn es anfangs nicht an leeren Plätzen im Publikum mangelte. Auf der ersten Lesung waren viel zu wenig Leute. Da habe ich mich meinem Freund praktisch aufgedrängt. Ich habe das Buch gelesen und wollte ihm einen Gefallen machen. Ich habe mich angeboten das Hörbuch zu lesen, so Sasha.
Aus dem Hörbuch ist eine Lesung mit Musik geworden. Gemeinsam mit Martell liest er in verteilten Rollen. Dabei werden sie improvisieren und das Publikum mit einbeziehen. Die Band Hallo Erde, zu der neben Martell Beigang, Tim Talent gehört, sorgt für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.
Es soll unterhaltsam werden. Und abwechslungsreich.
Von einseitigen Castingformaten, die vermeintliche Popsternchen wie Unkraut aus dem Boden schießen lassen, hält Sasha, wie Romanfigur Ben wenig. Anfangs hab ich es verteufelt, wie die Meisten. Mittlerweile versuche ich mich damit zu arrangieren. Manche müssen sich einfach am Leid anderer ergötzen. Letztendlich geht es nicht mehr um Musik.
Dass sich letztendlich eben doch die Qualität durchsetzt, dafür ist Saha das beste Beispiel. Das was ich mache, mache ich gern. Der Künstler orientiert sich dabei an musikalischen Größen wie Elton John. Der kann wirklich was. Obwohl er auch Misserfolge einstecken musste, hat er immer weiter gemacht.
Weitermachen will auch Saha. Wie genau weiß er selbst noch nicht so genau. Auf jeden Fall aber im musikalischen Bereich. Bestimmte Projekte sind nicht geplant. Ich versuche immer offen zu bleiben.
Gut so. Denn dann können Projekte wie die aktuelle Lesung entstehen, innerhalb derer man den Künstler mal von einer ganz anderen Seite zu sehen bekommt.
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